Sonntag, 24. Juni 2012

Was manche über uns Vintage-und Shabbyliebhaber und Blogger wirklich denken...

Ich muss euch da unbedingt mal noch was erzählen...

Vor etwa 2 Wochen oder so, sitzt mein Mann am Samstagmorgen neben mir und liest wie üblich seine Zeitung. Plötzlich beginnt er zu schmunzeln und hält mir schliesslich mit schallendem Lachen die New York Times entgegen und meinte:“ wusstest du, dass ich ein Designopfer bin und das was du in deinem Blog tust so was wie Pornographie ist?“…Häää, was bitteschön??? Also lese ich den Artikel eines Journalisten zum Thema Shabby chic- und Vintagekult, resp. dem nun weit verbreiteten, ebensolchen Bloggen. Dieser nette Mann, dem ich jeglichen Sinn für Ästhetik abspreche und Abspaltung bestimmter weiblicher und anderer Seiten unterstelle (Entschuldigung, aber da spricht die Berufserfahrung aus mir), beschreibt all jene Blogger – also uns – die mit viel Hingabe, Freude, Kreativität und Fantasie (das sind meine Worte, er beschreibt es eher als nichtsnutziger, unverständlicher Irrsinn), als zwanghaft und etwas dastellenwollend, das nicht Realität und brauchbar ist… Ja er geht sogar so weit, dass eben alle, die ebenfalls in diesem Museum (liebste Mam, ich grüsse dich an dieser Stelle ;-)  mitwohnen müssen, eben die Opfer unseres Designs sind. Sprich Design-Opfer. Der Dinge jedoch noch nicht genug… Er beschreibt des Weiteren eine für ihn durchwegs verständnislose Situation, in der jemand einige alte Bücher kauft die vom text her überhaupt nicht relevant oder wirklich gelesen werden, eben nur weil sie in ihrer Aufmachung und Farbe zur Einrichtung passen. Für mich banalste Normalität und Ausgangslage, denke ich mir während dem lesen… Aber der Schreiber drückt seine immer grösser werdende Fassungs- und Verständnislosigkeit aus, als die Bücher dann auch noch sorgfältig arrangiert, ihren zugedachten (durchaus wichtigen) Platz in der Einrichtung erhalten, entsprechend in Szene gesetzt, fotografiert und in den Blog gestellt werden. Dieses verhalten nennt er dann eine Form der Pornographie!
Die Amis können ja manchmal so prüde sein, dass sie wohl alles gleich als pornographisch anmutend sehen... ;-)

Ist schon eindrücklich, wie die Menschen dich verschieden (und wie verständnislos für alles andere als das Eigene) sind, oder?

Nun denn, ich finde es ein wunderbares Hobby, das mich aktiv und kreativ sein lässt und mir viel Freude beschert…. Und mein Mann hat mir versichert, sich als Designopfer rundum hervorragend wohl zu fühlen! J

Seid lieb gegrüsst
Sarah

zum Schluss noch ein paar (nichtpornigraphische und nimandenalsopferschädigende) Rosen aus unserem Garten...






Dienstag, 5. Juni 2012

à la française....

oder auch "nostalgische Erinnerungen" könnte ich diesen Post nennen.
Denn endlich, nach langer, langer Zeit sind wir wieder nach Frankreich - genauer in die Dauphiné - in die Heimat meines Vaters gefahren. Viel zu lange war ich nicht mehr dort und habe mir das Versprechen gegeben, wieder öfters dahin zu fahren! Es war sehr berührend, die Cousine meines Vaters wieder zu sehen, in dem Haus zu stehen, in dem wir früher oft die Ferien verbrachten. Ja sogar die alten Puppen, mit denen ich leidenschaftlich gerne spielte, haben da allesamt Jahr um Jahr auf dem Stuhl in "unserem" Zimmer auf meine Rückkehr, so erschien es mir, gewartet.
Die alte Scheune hat mich seit je her verzaubert und so ist es noch heute, ich kann mich kaum daran satt sehen. Umso trauriger hat mich vor ein paar Tagen gemacht, dass hier jede einzelne alte Scheune sogar mitsamt einer der hier leider seltenen uralten Lindenbäume, zugunsten vor modernen Blocks lieblos abgerissen werden, um der ohnehin schon restlos überbevölkerten und geldgierigen Region "dienlich" zu sein. Obschon es in Frankreich wesentlich weniger Menschen pro Quadratmeter und viel mehr Platz gibt, machen sie auch dort zugunsten des Geldes keinen Halt vor der Natur. Der einzige Unterschied ist: sie haben noch mehr davon! So versuchen sie die beiden jahrhunderte alten Eichen meiner Verwandten aus dem Weg zu räumen zu dürfen, um die Strasse verbreitern zu können...ich verstehe nicht warum, denn es liegt ganz auf dem Lande und hat reichlich Platz genug für die Paar Autos, die da vorbei müssen...

Nun denn, genug der Tristesse...ich will euch ein paar Bilder zeigen :-)



Zuerst vom Städchen...


 Ist diese Tür mit Aufschrift nicht herrlich?

Typische Gässchen und Winkel...
Das Bild "fahrender Pudel" finde ich einfach toll :-)) leider konnte ich nur noch ein Schnappschuss von hinten erhaschen...
Das Haus meiner Grosstante? oder was auch immer...ich weiss nie, wie ich diesen Verwandschaftsgrad benennen soll... spielt ja auch keine Rolle...  ich liebe diesen Ort!
Und hier sieht man die wunderbare Scheune (mitsamt ehemaligem Schweinestall im Vordergrund). Leider kann man auf diesem Bild die schönen alten Wagenräder nicht gut erkennen. Sie stehen da schon seit ich denken kann. Leider sieht man aber auch, dass alles mittlerweile nicht mehr so schön im Schuss gehalten wird, da sie langsam zu alt ist und verständlicherweise nicht mehr die Kraft dafür besitzt, ein so grosses Grundstück alleine zu verwalten und zu pflegen...


Man erkennt sie zwar nicht in ihrer vollumfänglichen Grösse und ihren hunderten von Jahren, aber das sind eben jene wunderbaren Eichen, von denen ich sprach... naja, solange Madeleine lebt, werden sie stehen bleiben und hoffentlich danach auch noch, denn sie wurden auf einer entsprechenden Liste zum Schutz eingetragen. Bleibt zu hoffen, dass diese nicht umgangen werden kann....


Dieses Haus steht in einem der Nachbarsdörfer und war zeitweise
der Lebensraum Jean-Jacques Rousseaus.







Diese Tür hätte ich gleich mit nach Hause genommen, hätte ich gekonnt...




Dieses Schloss, 1575 erbaut, steht ebenfalls gleich in der Umgebung und stellt zugleich ein B&B dar. Leider war es aufgrund einer Hochzeit ausgebucht. Um ehrlich zu sein, hätte es innen noch ein wenig schöner renoviert, resp. dekoriert und möbliert sein können, aber das Haus, die Lage und der Park sind allemal ein Traum! Dieser magischen Ausstrahlung kann sich nun einmal kein Schloss verwehren :-)




Ich habe auf dieser Reise natürlich auch versucht ein paar Antikmärkte ausfindig zu machen, das war jedoch gar nicht so einfach. Denn wir wollten ja auch einiges sehen und vor allem auch Zeit mir der Verwandtschaft verbringen. Da musste ich es einfach mit zwei Brockenhäusern vorlieb nehmen... und was ich da erstanden habe, zeige ich euch im nächsten Post...

Seid lieb gegrüsst und bis zum nächsten Mal
Sarah