Sonntag, 2. Dezember 2018

DIY Kinderzimmerausstattung - vom Konzept zur Umsetzung (Tagesdecke, Lampen und Kissen) - Staffel 1 Episode 1 ;-D

Hallo Ihr Lieben

Ich hoffe, ihr hattet wundervolle Festtage und seid kraftvoll ins neue Jahr gestartet. An dieser Stelle auch von mir ein gutes Neues Jahr! Ja schon sehr sehr lange ist es wieder her und jetzt ist es an der Zeit, euch einiges zu zeigen, was ich in den letzten 3 Jahren so gerieben habe. Obschon die Zeit als Mama nirgends mehr hin reicht, so war ich dennoch nicht ganz untätig. Und ich muss gestehen, wenn mir mal ein kleines Bisschen Zeit gegönnt ist, dann muss ich etwas werkeln, malen, nähen, basteln! Das ist wie Luft zum atmen für mich - unverzichtbar lebensnotwendig! Als Mutter hat sich der Fokus des Shabby Chic und DIY etwas verändert und ich werde auch hier, eher viele Kindersachen vorstellen. Denn dass sich Kinder haben und ein solcher Lebensstil alles andere als ausschliesst, war mir spätestens klar seit ich las, dass - ich glaube es war Nina Hartmann (Vintage by Nina) - sie 6 Kinder hat! Mir wurde früher oft das Gegenteil prophezeit... "ohje du wirst schon sehen, mit all deinen weissen Möbeln..." 
Nun denn liebe Mütter, lasst euch nicht entmutigen, es geht sehr gut - und zwar auch ohne das Kind auf absolute Reinlichkeit drillen zu müssen! Ja ich nehme ein bisschen mehr waschen/putzen vielleicht in Kauf, aber ich glaube die meisten Mütter, weisses Mobiliar hin oder her, lasen nicht allzu gerne ein Kind mit total von Confiture und Mandelmus oder Schokolade verklebtem Gesicht und Hände die ganze Zeit drinnen herum rennen und mal kurz zuerst überall abstreichen. Und ein paar Kleckser hin und wieder finde ich ehrlich gesagt nicht so tragisch (ist bei uns gerade gestern auch wieder passiert ;-))

Also zurück zum Thema: wir haben ja ein sehr kleines Häuschen, ja so klein, dass es so ab 1984 nicht mehr gebaut werden durfte. Sprich mit Zimmern unter 12 m2. Daher will natürlich der Platzt stets gut genutzt sein. Das jetzige Kinderzimmer, oder Spielzimmer wie wir es nennen, da Sohnemann bei uns im Zimmer schläft, war zuvor Gästezimmer und muss es gelegentlich noch immer sein.

Ich habe mir als erstes ein Konzept überlegt. Weiss als Grundfarbe ist ja ohnehin klar, aber für ein kleines Kind muss Farbe her - jedoch so, dass ich damit leben kann! ;-D 

Hellblau ist ja bei Jungs so ein Klischee, dennoch hat es mir gefallen, aber ich wollte es aufpeppen  und zwar mit einem satten Rot!


Als Muster wählte ich Tupfen und Karo in Hellblau und weisse Punkte auf Rot...und natürlich Uni. Hinzu kam auch noch ein Taupe (resp. die Farbe French Linen von Annie Sloan) bei ein paar einzelnen Elementen (Tischplatte, Stuhl, Kinderküche...) Zufällig fand ich dann auch gleich noch eine süsse Lokomotive mit Wagen in fast denselben Farben/Muster in Hellblau als Wandtattoo...

Da mein Sohn schon ganz klein immer von Marienkäfern heimgesucht und angeflogen wurde und er sie liebte, waren diese und auch Glückspilzchen das dazugehörige Motto. Inspiriert von unserem Nachtlicht... ;-))

Mein erstes Nachtlicht BabyGlück, sort.

Das war nun das Grundkonzept. Ein schönes Bett (vom grossen Schweden) das mit vielen Kissen zum Kuscheln und Bücher ansehen einlädt und obendrüber ein Bücherregal, auch für Krimskrams. Und so kam es, dass natürlich auch einen Hellblau getupfter Teppich her musste.
So weit so gut! 


 und hier noch mit etwas Weihnachtsdeko...




Dann machte ich mich an die Tagesdecke. Ich habe den getupften und karierten Hellblauen Baumwoll-Stoff je für eine Seite verwendet und vom jeweils anderen eine Bordüre gemacht.
Die Stoffe sind beide 150x220 cm. Im selben Mass habe ich auch den Volumenvlies bestellt.



Ihr braucht für eine Tagesdecke für ein Bett von 90x200 cm:

2 Stoffe je 150x220 cm
Volumenvlies 150x220 cm (120g/m2)
Faden in der selben Farbe

Werkzeug: 
Nähmaschine, Schere, Nadeln, Stift, Massband, ...

Wichtig: ich habe ohne Nahtzugabe gearbeitet und ca. Füsschenbreit genäht!

Hier seht ihr, wie sich die Stoffstreifen zusammensetzten. Als erstes habe ich den Stoff mit den Entsprechenden Teilen eingezeichnet und ausgeschnitten. Ihr habt ja bereits das Endmass und müsste es sozusagen nur anders wieder zusammensetzen. 


Wenn ihr die Streifen und das Mittelteil zugeschnitten habt, näht ihr zuerst die beiden langen Teile an das Mittelstück, danach die kurzen (rechts und links) und verbindet sie. Ich habe danach das Volumenvlies auf eine Seite ganz aussen (mit Zickzack ohnehin zum Verhindern des Ausfransens) angenäht und dann rechte auf rechte Seite die 2. Stoffseite aufgeheftet und genäht. Aber Vorsicht: ihr müsst eine Seite etwas zum wenden offen lassen! Wenn ihr nun alles genäht und gewendet habt, näht ihr das letzte Stück von rechts zusammen und gleich noch einmal rundherum um die gesamte Decke. Denn so fixiert ihr gleich auch das Vlies.

Für die Kissen nötigt ihr:
 die selben Stoffe in der gewünschten Grösse
Baumwollspitze 1cm breit
Vliesline H250
Faden
Füllwatte

zusätzliches Material/Werkzeug:
Stift, Papier, leichter Karton
Nadeln und Schere
Nähmaschine


Für die Kissen habe ich die vorhandenen Füllungen abgemessen und geschaut, dass ich sicher mindestens 20cm habe, um hinten überzustülpen. je genau, das ist meine Lieblingsart für einfache Kissen-Hüllen. Sie erfordern keine Knöpfe, kein Reissverschluss, nichts! Ihr habt also die reine Form des Kissens und hinten noch ein Stück das drüber geht, damit das Kissen nicht raus rutscht. Zu nähen ist es total einfach und so quasi in einem Stück.

Dann habe ich bei zweien nach Augenmass, resp. wie es mir gefiel, den Stoff in 2 unterschiedlich grosse Teile getrennt und damit auch mit 2 verschiedenen Stoffen. Die Naht habe ich mit der Baumwollspitze überdeckt.

Für die Applikationen habe ich mit zuerst Skizzen auf Papier, resp dünnem Karton gemalt, diese dann ausgeschnitten und auf Stoff und Vlies aufgemalt und ausgeschnitten. Dann werden die Stoffteile auf den Vlies aufgebügelt, damit sie Halt haben und Form bewahren.
Die Applikationen habe ich dann mit einem engen Zickzack aufgenäht.







Für das runde Kissen habe ich eine sehr grosse Schüssel genommen, und die Rundung auf dem Stoff  nachgefahren, damit es auch schön rund wird. Nach dem ausschneiden habe ich einen festen Faden genommen, und von Hand im Heftstich rundherum, mit ca. einem Abstand von 3-5 mm zum gezickzackten Rand hin, genäht. Schaut, dass ihr hier genug Faden habt, gerade am Schluss. Denn nu könnt ihr an beiden Enden zusammenziehen und beginnen, das Kissen mit Füllwatte auszustopfen. Drückt es dabei immer wieder in die richtige Form bis es euch passt. zum Schluss verknotet ihr den Faden gut. Nun habt ihr ja einen recht unansehnlichen Abschluss, den wir nicht belassen wollen. Ich habe daher wieder anhand eines runden Gegenstandes in der mir passenden Grüsse, einen Kreis aus dem getupften Stoff ausgeschnitten und so bin ich auch wieder mit dem Vlies verfahren. Danach den Vlies aufbügeln und die Baumwollspitze rundherum heften und absteppen. Ich habe dann noch zur Verzierung ein Igelchen aufgebügelt. Zum Schluss den Kreis von Hand in der Mitte aufnähen.. et violà!





Für die Lampen habe ich natürlich wieder zu den selben Stoffen gegriffen. Einerseits hat die Wandlampe vom grossen Schweden einfach einen kleinen Überzieher bekommen, andererseits musste ich mir noch Gedanken für eine Deckenlampe machen. Nach stundenlangem Stöbern im Netz, war mir klar, dass es ein "Holländer" sein musste. Also suchte ich nach einer dieser alten Messinglampen und habe sie mit weissem Lack angesprüht. Auch drei alte Lampenschirmchen liessen sich auftreiben und diese erhielten ebenfalls ein neues Kleid in Hellblau. Zu guter Letzt noch ein Marienkäferchen aufgeklebt und fertig! Zudem gab es auf dem grossen Bücherregal noch eine rot getupfte Stehlampe mit weissem Fuss, sodass sie an einen Glückspilz erinnert.

Auch die Lampen bekommen bei mir alle den selben Schnitt verpasst. Und zwar messe ich den Umfang des unteren, Kreises, rechne ca. je 5-10mm Nahtzugabe hinzu. Messe dann die Länge des Schirms und gebe je 10-15mm (je nach Grösse des Schirmes und Gummifadens) hinzu, ggf. noch etwas mehr, damit der Gummizug danach gut über den Rand des Schirms kommt, und schneide das Rechteck aus. Lege die Breiten rechts auf rechts aufeinander und steppe sie ab. Oben und Unten lege ich nun die Nahtzugabe um und steppe sie ebenfalls ab. Hier ist aber zu beachten, dass ich am Schluss, ein kleines Stück für den Gummizug offen lasst! Danach könnt ihr es wenden und das Gummiband oben und unten in der gewünschten Stärke ein- und zusammen ziehen.










Ich hoffe, es hat euch gefallen und inspiriert! Bis bald,

herzliche Grüsse

Sarah