Samstag, 19. Mai 2012

ein seltener Besucher....

Mich freut es so sehr, dass ich es euch hier unbedingt erzählen muss... Denn seit etwa knapp 2 Wochen haben wir nachts vor dem Haus einen wundervollen Besucher, der uns jede Nacht mit seinem Ruf beehrt - eine Zwergohreule!!

Als riesiger Eulenfan ist mir das eine ausserordentlich Ehre und noch mehr, als dass sie eine sehr gefährdetet Spezies, die in unserer Region eigentlich nicht mehr zu finden ist.

Hier noch eine kleine Eulenkunde:

Die Zwergohreule bevorzugt Obstgärten, Randzonen lichter Laubwälder, Parkanlagen und Feldgehölze.
Sie siedelt in warmer und trockener, abwechslungsreicher Landschaft mit alten Bäumen. Da sie ein warmes Klima liebt, ist sie in den Mittelmeerländern weit verbreitet. Die nördliche Grenze der Verbreitung in Europa verläuft durch Mittelfrankreich und das Elsaß, die Südschweiz, Österreich, Ungarn, die Südslowakei, Rumänien, die Ukraine und Mitttelrußland. In Deutschland gab es 3 Brutnachweise in 100 Jahren. In neuerer Zeit wurden Vorkommen in Bayern, Rheinland-Pfalz, Thüringen, Westfalen und Württemberg bekannt. Während die Zwergohreule in Südeuropa Standvogel ist, ist sie in Mitteleuropa Zugvogel, der in der Savannenzone Afrikas überwintert.

Die Zwergohreule ist die kleinste Ohreule und nur etwa halb so groß wie Wald- und Sumpfohreule. Mit 19-20 cm Größe und einer Spannweite von 49-54 cm ist sie etwas größer als der Sperlingskauz, jedoch kleiner und schlanker als der Steinkauz. Männchen und Weibchen sind etwa gleich schwer (80-100 g) und äußerlich nur durch Stimme und Verhalten zu unterscheiden. Durch das rindenfarbige Gefieder ist sie am Tagesruheplatz gut geschützt und kaum zu entdecken. Nachzuweisen ist sie vor allem durch die auffallenden monotonen, nächtlichen Reviergesänge von April bis Juni. Die Zwergohreule ist auf den Flügel graubraun, am Bauchgefieder hellgrau gefärbt, jeweils mit feinen dunklen Längsstreifen. Die Federohren sind relativ kurz und werden häufig angelegt. Die Augen sind zitronengelb, der Schnabel grau. Die Zehen sind nicht befiedert. Die Flügel sind auffallend lang, der Schwanz ist relativ kurz. Die Zwergohreule ist ausschließlich dämmerungs- und nachtaktiv, vorwiegend vor Mitternacht.
Intressant ist auch, dass angeblich die Zwergohreule als einzige Eulenart schon bei Homer im 8. Jahrhundert vor Christus in der Odyssee erwähnt wird...


Und so lausche ich nun eines jeden Abends verzückt dem Ruf des süssen, kleinen nächtlichen Besuchers vor meinem Fenster, in der Hoffnung, er möge lange hier weilen und jeden Frühling wiederkehren...


Herzlichst
Sarah

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